Wiederherstellung artenreicher Graslandgemeinschaften: Online- LIFE-Tagung mit über 300 Teilnehmern

15.05.2020 – Internationale Online-Fachtagung zum artenreichen Grünland und dessen Wiederherstellung

Am Montag, 11. Mai, fand eine von den beiden luxemburgischen LIFE-Projekten, LIFE Grassland von SICONA und LIFE Orchis von natur&ëmwelt Fondation Hëllef fir d’Natur, gemeinsam mit dem Nationalmuseum für Naturgeschichte veranstaltete LIFE-Tagung statt. Die ursprünglich geplante zweitägige Veranstaltung musste aufgrund der aktuellen Einschränkungen abgesagt werden. Die Veranstalter entschieden sich deshalb für die Durchführung einer Online-Tagung.
Zehn Vorträge berichteten über den Stand der Wissenschaft zur Graslandrenaturierung und veranschaulichten am Beispiel europäischer LIFE und anderer Projekte deren praktische Umsetzung.

Life-Tagung: Wiederherstellung artenreicher Graslandgemeinschaften am 11. Mai 2020

über Internet-Zuschaltung – Live-Online-Webinar

Organisiert im Rahmen der beiden LIFE-Projekte “LIFE-Orchis”  und “LIFE-Grassland”
von natur&ëmwelt – Fondation Hëllef fir d’Natur und Naturschutzsyndikat SICONA.

Neben dem Erhalt des wertvollen artenreichen Graslandes hat – aufgrund der starken Gefährdung und des großen Rückganges – deren Renaturierung in den letzten Jahren eine größere Bedeutung im Naturschutz erhalten.

Weit über 100 ha Frisch- und Feuchtgrünland sowie über 65 ha Halbtrockenrasen wurden bereits in den letzten Jahren renaturiert,

Disteln statt Orchideen?

Viele Besucher der Life Orchis-Gebiete mögen sich wundern. In den ersten Jahren bestimmen häufig Disteln das Bild der, für die Restauration von Halbtrockenrasen entbuschten Flächen. Neben einer häufig üppigen Blüte von Orchideen im Frühling wird der Sommeraspekt der Flächen häufig von hochwüchsigen Disteln bestimmt.

Dies ist ein bekannter, natürlicher Prozess bei dem sich nach Eingriffen, wie etwa der Entbuschung in den ersten Jahren meist ein- bis zweijährige Pflanzen, wie Disteln, Steinklee, Karden oder Möhren massenhaft ausbreiten.

Räumen von entbuschten Flächen

Auf zahlreichen Baustellen konnte das beim Entbuschen oder beim Fällen kranker oder abgestorbener Fichtenbestände anfallende Schnittgut und Holz im Winter nicht mehr von den Flächen abgefahren werden. Die langanhaltende Trockenheit und der Abschluss der Brutsaison der meisten Vögel erlaubt es nun, das Schnittgut mit Rückezug rauszufahren und zentral zu lagern um es anschließend häckseln zu können.

Im Anschluß können dann Pflegemaßnahmen, wie das Ausbringen von artenreichem Heu oder das Mähen von Gehölzaustrieben realisiert werden.